Sie
bedient im Café Sehnsucht. I sitz im ganz hintern Eck.
Sie serviert mir mein' Espresso. D'Augn verschliaßn hat
koan Zweck: Sie steht vor mir wiara Engel. Und i mach mir mei
Lebn zur Qual, denn wenn i si um a Rendezvous bitt', dann
sagt sie bloß: schaun ma mal...
Sie
fragt mi net nach meine Wünsch', sie woaß längst
was i wui. Und sie serviert mir mein' Espresso — jeden
Tag desselbe Spui! Wia da Abendstern stehts vor mir und sie
trifft mi mit ihrm Strahl. Doch wenn i sie um a Rendezvous
bitt', dann sagt sie bloß: schaun ma mal...
Café
Sehnsucht! Café Sehnsucht!
Und
sie hat gsagt: sie ruaft mi o. Des tuats natürlich net. Sie
serviert mir mein' Espresso ois wüssats net wia's mit mir
steht. Sie steht vor mir wiara Spiagl — was i drin
siehg is ihr egal. Und wenn i sie um a Rendezvous bitt', dann
sagt sie bloß: schaun ma mal...
I
sag „Pfüa Gott!“ zum Café Sehnsucht, i
sag „Schee wars!“ zu meim Traum. I hab gnua vom
Espresso, mehr wui i mir net erlaubn. Irgendwann sehng ma uns
wieder in aam andern Lokal. Ob i di nomoi um a Rendezvous
bitt', dees woas i net. Schaun ma mal...
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