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Helmut Creutz
Das Geld-Syndrom

Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft


Komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe 2001 (Erstausgabe 1993); 628 Seiten; ISBN: 3-928493-46-9
Auch als Hörbuch erhältlich! Das Hörbuch enthält leider kein ausführliches Booklett, aus dem ersichtlich wäre, welcher Abschnitt zu welchem Kapitel gehört; ein Inhaltsverzeichnis mit nummerierten Kapiteln kann hier formatiert (PDF) oder unformatiert (TXT)
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Warum werden die weltweit vagabundierenden Geldströme immer größer, weshalb reagieren die Kurse an den Aktien- und Devisenmärkten immer verrückter und warum bekommen die Notenbanken Geldmenge und Kaufkraft nicht in den Griff? Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, warum wir jedes Jahr unsere Wirtschaftsleistung steigern müssen und trotzdem mit einer immer größeren Verschuldung, Armut und Arbeitslosigkeit konfrontiert werden? Helmut Creutz veranschaulicht auf verblüffende Weise, wie all diese Fehlentwicklungen mit den Strukturen unseres Geldsystems zusammenhängen, und bietet sinnvolle und kompetente Lösungsvorschläge. (Klappentext)




In den Medien sind Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Umweltzerstörung und zunehmende soziale Polarisierung tägliche Themen. Dabei werden die Ursachen meist in menschlichen Verhaltensweisen oder politischen Entscheidungen gesucht, selten in wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, kaum im Bereich des Geldes.

Schon vor zwanzig Jahren wurde ich durch einen Leserbrief angeregt, mich mit diesen Zusammenhängen zu befassen. Anfangs skeptisch und bestrebt, dem Schreiber zu widersprechen, entdeckte ich immer neue Widersprüche und Unstimmigkeiten im Bereich unserer Geld- und Währungsordnung, die mich zunehmend aktivierten. Vor allem als ich feststellte, dass diese Unstimmigkeiten nicht nur unser Wirtschaften und Leben nachhaltig und nachteilig beeinflussen, sondern sich auch noch aus sich selbst heraus verstärken.

Das umfassende Ergebnis meiner Analysearbeit halten Sie nun in Händen. Auch wenn das Gros der »Weißen Flecke« geschlossen werden konnte, wird die Befassung mit dem Problemfeld Geld angesichts der aktuellen Entwicklungen mit jedem Tag wichtiger. (Vorwort von Helmut Creutz)


Helmut Creutz


geboren 1923, ein erfahrener Wirtschaftspraktiker und -analytiker, hat in zahlreichen Veröffentlichungen, Vorträgen und Seminaren seine wirtschaftsanalytischen Untersuchungen dargelegt. 1990 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Kassel und wurde bereits von mehreren Seiten für den Alternativen Nobelpreis vorgeschlagen.


Inhaltsverzeichnis


Einführung








Was stimmt nicht bei unserem Geld?
Welche Bedeutung hat das Geld?











Teil 1 – Begriffe, Größen und Funktionen rund ums Geld






1. Kapitel



Klärung der geldbezogenen Begriffe und Vorgänge




Was ist Geld? Was versteht man heute unter Geld? Sind Schecks, Kredit- und Geldkarten Geld? Was ist mit E-Cash oder Zahlungen im Internet? Was ist mit der Geldmenge? Wie kann man Geld definieren? Für welche Zwecke kann man Geld benutzen? Warum muss man zwischen Geld und anderen Forderungs-Ausgleichmitteln unterscheiden? Warum ist Geld der Arbeit und den Gütern überlegen? Woher bekommt das Geld seinen Wert? Wieviel Bargeld gibt es eigentlich? Wie sieht das mit der Bargeldmenge beim Euro aus? In welchen Größenordnungen rechnet man beim Geld? Wie kommt das Geld in Umlauf? Welche Vorteile hat die Geldmengensteuerung über Kredite? Woher bekommen die Notenbanken das Geld? Wem gehört das Geld?







2. Kapitel



Geld und Guthaben




Was sind Guthaben und wie nehmen sie zu? Warum kann man Geld und Guthaben nicht als Geld zusammenzählen? Kann man Geld und Guthaben dennoch zusammenfassen? Was sind Sichtguthaben und wie entstehen sie? Wie laufen die Übertragungen von Konto zu Konto ab? Kann man mit Sichtguthaben seine Nachfrage steigern? Welche Folgen hat die Zunahme der Guthabenübertragungen für die Banken? Was war zuerst da – Guthaben oder Schulden, Geld oder Kredit? Wie groß sind die Unterschiede zwischen Bargeldversorgung und Bankkrediten? Was heißt Sparen, was Bezahlen?







3. Kapitel



Geldumlauf – Geldkreislauf




Das rätselhafte 5-Mark-Stück. Was ist unter Kreislauf zu verstehen? Welche Folgen können Ersparnisbildungen haben? Was kann man aus diesen Insel-Beispielen lernen? Was bewirkt der Zinsanspruch im Einzelnen? Verändert sich der Kreislauf im Großmodell?







4. Kapitel



Geschäftsbanken, Notenbanken, Nichtbanken




Beziehungen und Größenordnungen im Geld- und Bankenbereich. Was sind die Hauptaufgaben der Banken? Was ist mit der Macht der Banken? Wachsen Macht und Einfluss der Banken mit den Umsätzen? Welche Aufgaben haben die Zentral- oder Notenbanken? Was heißt »die Währung sichern«? Wie regeln die Zentralbanken den Geldumlauf und warum ist diese Aufgabe so wichtig? Was heißt »regelt ... die Kreditversorgung der Wirtschaft«? Wie läuft das mit den Krediten an die Banken? Was ist mit den Mindestreserven? Wann müssen Notenbanken das Geld vermehren? Wie können sie das tun? Was ist mit den »Geldmengenzielen« der Notenbanken? Welche »Geldmenge« versuchen die Notenbanken zu steuern? Woher kommen die Notenbankgewinne?











Teil II – Der Zins und andere Fehlstrukturen






5. Kapitel



Der Zins in Vergangenheit und Gegenwart




Warum ist der Zins ein Problem? Was ist der Zins eigentlich? Welche Aufgaben hat der Zins? Gab es irgendwann zinsfreie Zeiten? Was bewirkten die Brakteaten? Was ist der Zins heute? Welche Zinsbegriffe gibt es? Wie setzen sich die Zinsen zusammen? Was umfasst die Bankmarge im Zins? Was versteht man unter Leitzinsen? Welchen Einfluss haben die Notenbanken auf den Marktzins? Welche Größen und Relationen haben die Zinserträge und -aufwendungen bei den Banken?







6. Kapitel



Die Wirkungen von Zins und Zinseszins




Woher kommen die Zinsen tatsächlich? Wie hoch sind die versteckten Zinsen? Ist der Zins ein Monopoleinkommen? Was bewirkt der Zinseszinseffekt? Spielt der Zinseszins auch in normalen Zeitabläufen eine Rolle? Sind zwölf Prozent Verzinsung irreal? Wer oder was bestimmt die Zinshöhe? Woher kommen die großen Zinsschwankungen? Kann man den Zins nur durch Geldverknappung hochhalten?







7. Kapitel



Der Zins als Umverteiler




Wie läuft das Kassieren der Zinsen ab? Wer erhält die Zinsen? Wie wirkt sich der Zins bei der Verteilung des Volkseinkommens aus? Welche Rolle spielt der Zinssatz bei der Umverteilung? Wodurch verändert sich der Verteilungsschlüssel? Erhöhen die Zinsen das Sozialprodukt? Was ist mit der Zinsbesteuerung? Warum stimmt das Sprichwort »Zeit ist Geld«? Verändert der Zins das Geld? Gibt es einen gerechten Zins? Was sagt die Wissenschaft zum Zins?







8. Kapitel



Inflation und Deflation




Ist die Notwendigkeit stabilen Geldes eine Erkenntnis unserer Tage? Was heißt Inflation und was ist ihre Wirkung? Ist eine stabile Währung wirklich so wichtig? Die Inflation in den Industrienationen. Kann man Inflation als Betrug bezeichnen? Können auch die Käufer Inflationen auslösen? Beeinflussen Einzelpreiserhöhungen die Inflation? Wie ist das bei Erhöhungen der Löhne? Können Inflationsraten durch gleich hohe Lohnanpassungen ausgeglichen werden? Welche Wirkungen haben Zinserhöhungen bei Inflationen? Und was ist mit der Deflation?







9. Kapitel



Das Problem der Geldhortung




Gibt es heute noch Geldhortung und welche Arten muss man unterscheiden? Welche Größenordnungen und Folgen haben Hortungen im Ausland? Welche Hortungen sind besonders kritisch? Wie groß sind die niedrigzinsbedingten Hortungs-Ausweitungen? Welche Folgen haben Geldhortungen heute? Lassen sich diese Geldhaltungsschwankungen auch langfristig nachweisen?







10. Kapitel



Das Dilemma der Geldmengen-Steuerung und des Geldumlaufs




Warum ist der Geldumlauf so wichtig? Wie praktizieren die Notenbanken ihre Geldmengenregulierungen? Wie sieht das Ergebnis dieser Stabilitätsbemühungen aus? Was ist das größte Dilemma der Notenbanken? Können die Notenbanken die Geldmenge begrenzen? Das bittere Lehrgeld der Notenbanken.







11. Kapitel



Geldschöpfung und -versorgung durch die Notenbanken




Wie läuft die Geldversorgung der Wirtschaft mit Geld ab? Die Liquiditätssteuerung durch die EZB. Was heißt Tendersatz? Wer kann sich an den Bietungen beteiligen und wie laufen diese ab? Warum brauchen die Banken Zentralbankgeld? Wie kommt es zu Übernacht- und Innertagskrediten?







12. Kapitel



Die »Geldschöpfung« durch die Geschäftsbanken




Was ist von Theorien zu halten? Wie funktioniert die »multiple Geldschöpfung«? Wo liegt der Denkfehler in der Theorie? Welche Argumente für die Geldschöpfung werden sonst noch vorgebracht? Gibt es Indizien für die Geldschöpfung der Banken?











Teil III – Die problematischen Folgen im Geldbereich






13. Kapitel



Die Überentwicklung der Schulden




Wie muss man Verschuldungen bewerten? Wer sind die Schuldenmacher in den Industrienationen? Hat dieses Einzelbeispiel mit der Wirklichkeit zu tun?







14. Kapitel



Staatsverschuldungen




Warum sind Staatsverschuldungen besonders folgenschwer? Was ist mit der Staatsverschuldung in den Industrienationen? ... und in den Euroländern? Wie war das mit der Verschuldung in Osteuropa?







15. Kapitel



Unternehmensschulden, Privatschulden, Schuldenüberwindung




Konsumentenschulden – ein Kredit mit Zukunft? Welche Folgen hat der Kauf auf Pump? Kann man die Überschuldung überwinden? Verringern sich die Schulden durch Zahlungsunfähigkeiten? Lässt sich das Schuldenproblem durch Tilgungen lösen?







16. Kapitel



Überentwicklung der Geldvermögen




Wie setzen sich Geldvermögen zusammen? Wem gehören die Geldvermögen? Wie haben sich die Anteile der Sektoren verändert? Wie verteilen sich die privaten Geldvermögen? Gibt es Anhaltspunkte für die Verteilung der privaten Geldvermögen? Was kann man den Stichprobenerhebungen entnehmen? Wie sieht es mit den Vermögensverteilungen in der Welt aus? Wie entstehen Geldvermögen und woher kommt das Überwachstum? Was sagt die Wissenschaft zur Geldvermögens-Überentwicklung?







17. Kapitel



Die Überentwicklung der Zinsströme




Wie verändern sich die Zinsströme in der Volkswirtschaft? Wie sieht die langfristige Auseinanderentwicklung aus? Die geldbezogenen Zinsen beim Staat. Wie sieht das in den anderen Staaten aus? Was wäre, wenn der Staat die Bürger direkt zur Kasse bitten würde?







18. Kapitel



Zinsgrößen im Unternehmenssektor




Wie wirken sich Zinsanstiege in der Wohnungswirtschaft aus? Was ist mit den gesamten Zinsbelastungen? Wie groß ist das zu verzinsende Gesamtvermögen? Sind die Zinslasten auch auf andere Weise zu ermitteln? Wie hoch sind die Gesamtzinsen in den Einzelpreisen?







19. Kapitel



Zinslasten und Zinseinkünfte der Privathaushalte




Was ist mit den direkten Zinsen? Wie groß sind die Zinseinkünfte der Privathaushalte und wie verteilen sie sich? Was sind die niedrigsten und höchsten Zinseinkommen? Woher erhält Fräulein Quandt täglich 650 000 DM?







20 . Kapitel



Die Überentwicklung der Spekulationen




Wie verhalten sich die Banken? Welche Folgen haben Aktienspekulationen? Wie groß sind die Aktienbestände in der Welt und wie verteilen sie sich? Wie sieht es mit den Pro-Kopf-Anteilen bei den Aktien aus? Wie sind die Verteilungsrealitäten? Welche Größen bestimmen das Geschehen an den Börsen? Aktienspekulation und Realwirtschaft. Können die Kurse schwanken? Gibt es auch partielle Kurseinbrüche? Derivate und andere Variationen der Spekulation. Das Problem der Wechselkursspekulation. Was sind die Folgen der Währungsspekulationen? Konsequenzen. Darf die Freizügigkeit des Kapitalverkehrs eingeschränkt werden?











Teil IV – Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen






21. Kapitel



Geld und Gerechtigkeit – Die soziale Frage




Wann sind Einkommen ungerecht? Welches Unrecht geht von Inflationen aus? Zu welchen Ungerechtigkeiten führt der Zins? Wie verteilen sich die Vermögen? Wie kann man die Größe der Zinsströme ermitteln? Was ergibt sich aus der Saldenberechnung? Wie groß sind die gesamten Zinstransfers zwischen Gewinnern und Verlierern?







22. Kapitel



Die Folgen der zinsbedingten Einkommens-Umverteilung




Die Hintergründe der »Neuen Armut«. Kann es auch ohne Reichtum Armut geben? Wie unterscheidet sich die Armut in Europa? Wie kommt es zu den Wechselbeziehungen zwischen Arm und Reich? Wann hat die Diskrepanzentwicklung eingesetzt? Welche Folgen hat das weitere Öffnen der Armut-Reichtum-Schere? Zeichnen sich diese Diskrepanzzunahmen auch auf andere Weise ab?







23. Kapitel



Geld, Wachstum, Umwelt – Die ökologischen Folgen




Welche Wachstumsregeln sind zu beachten? Gibt es unterschiedliche Abläufe des Wachstums? Wie irreal ist exponentielles Wachstum? Was ist mit unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb eines Organismus? Was bedeutet Wirtschaftswachstum? Wie wurde die Wirtschaftsleistung seit 1950 tatsächlich gesteigert? Warum kam es zu dem ständigen Wirtschaftswachstum? Was wurde noch zur stetigen Wachstumssteigerung unternommen?







24. Kapitel



Die Ursachen unseres Wachstumszwangs




Warum ist ein kapitalistisches Wirtschaftssystem zur Ausweitung gezwungen? Warum zwingt der Zins zum Wachstum? Wie sehen die konkreten Wechselwirkungen aus? Welche Umweltfolgen hat das dauernde Wirtschaftswachstum? Gibt es Wachstum ohne Umweltbelastung? Zu welchen Fragwürdigkeiten hat die staatliche Wachstumsförderung bisher geführt? Sind die umweltbezogenen Probleme mit Ökosteuem zu lösen?







25. Kapitel



Geld und Krise – Die ökonomischen Folgen




Was waren die großen Krisen des letzten Jahrhunderts? Was könnte auch in unseren Tagen zu einer großen Krise führen? Ist der Kapitalismus selbst die Krisenursache? Wie erklären sich die dauernden Konjunktureinbrüche? Was sind die Ursachen der Konjunktureinbrüche? Sind die Zusammenhänge zwischen Zins und Konjunktur allgemein bekannt? Warum sind auch niedrige Zinsen Krisen-auslösend? Was löst die deflationären Krisen aus? Welche Wirkungen haben Geldzurückhaltungen auf die Beschäftigung?







26. Kapitel



Krisenerscheinungen in Planwirtschaften




Hatten die Krisen im Ostblock auch mit Geld zu tun? Was sind die konkreten Folgen eines Geldüberhangs? Wusste man im Sozialismus vom Geldproblem? Wie war das in Jugoslawien? Welche Rolle spielte das Zinsproblem in den ehemaligen Ostblockstaaten? Gibt es noch andere Krisenprobleme im Osten, die mit dem Geld zusammenhängen? Was wäre heute zu tun? Wie hat sich die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland geldbezogen ausgewirkt?







27. Kapitel



Das Problem der Arbeitslosigkeit




Was sind die Ursachen der langfristigen Veränderungen? Gibt es weitere Gründe für die langfristige Zunahme der Arbeitslosigkeit? Die Ursachen der mittelfristigen Ausreißer in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Welche Rolle spielen die Verschuldungen? Kommt es nur in verschuldeten Unternehmen zu Entlassungen? Was sind die Folgen dieser Diskrepanzen? Wodurch kommt es zu den Hochzinsphasen?







28. Kapitel



Die Arbeitslosigkeit bei fallenden Zinsen




Wie erklärt sich der Anstieg der Sockelarbeitslosigkeit? Wie verändert sich die Zinsbelastung zum Sozialprodukt? Treffen die Effekte von Zinsveränderungen auch auf andere Länder zu? Wie verhält sich der Staat in den Beschäftigungskrisen?







29. Kapitel



Marktwirtschaft – Kapitalismus – Globalisierung




Was versteht man genauer unter Marktwirtschaft? Was versteht man unter Kapitalismus? Was heißt Globalisierung? Was ist mit Liberalisierung und Deregulierung? Was tut sich bei der Alterssicherung?







30. Kapitel



Geld, Krieg und Kapitalvernichtung




Hat der Krieg tatsächlich mit Zinsen zu tun? Haben die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ausreichend lange vorgehalten? Der Wahnsinn des Overkills. Wird mit der Rüstung das Kapital nur bedient? Findet diese Kapitalverknappung und -vernichtung tatsächlich statt? Wie war das beim ersten Golfkrieg? Und was brachte der zweite Golfkrieg? Warum eigentlich keine Rüstungskonversion?







31. Kapitel



Der Krieg gegen die Dritte Welt und gegen uns selbst




Haben uns auch die Entwicklungsländer vor Reinigungskrisen bewahrt? Wie kam es zur Verschuldung der Entwicklungsländer? Welche Folgen hatten die Verschuldungen? Ist Schuldenerlass der richtige Ausweg? Was sollte statt des Schuldenerlasses geschehen? Welche Folgen hätten sinkende Zinsen?











Teil V – Überwindung der Fehlstrukturen – Wege zu einer krisenfreien Wirtschaft






32. Kapitel



Von den Symptomen zu den Korrekturen




Wo müssen die Änderungen ansetzen? Was kennzeichnet öffentliche Einrichtungen? Was ist die Folge der heutigen Rechtslage? Warum braucht unser Geld einen Weitergabezwang? Was versteht man unter einer Geldumlaufsicherung? Warum ist eine wirksame Umlaufsicherung notwendig? Wirkt sich eine konstruktive Umlaufsicherung auch auf den »Geldstreik« aus? Beispiele für zinsunabhängige Umlaufsicherungen – von den Brakteaten bis Wörgl. Was heißt Nachfrage-, was Kreditpotential? Welche sonstigen Wirkungen haben die Veränderungen der Zahlungsgewohnheiten? Wer kann die Rechtsordnung des Geldes korrigieren?







33. Kapitel



Die Auswirkungen der Korrekturen




Was bewirkt die Rückhaltegebühr? Was wären die konkreten Folgen der Trennung zwischen Nachfrage- und Kreditpotential für die Notenbanken? Was ändert sich für die Geschäftsbanken? Wie bilden sich nach der Geldordnungsreform die Zinsen? Wie könnte man dem Geld Beine machen? Welche praktischen Möglichkeiten bestehen beim Bargeld? Was sagt die Wirtschaftswissenschaft zur Frage der Umlaufsicherung? Was sagen die heutigen Ökonomen, Banker und Politiker zu den Reformvorschlägen? Kann ein Land allein mit der Geldordnungsreform beginnen?







34. Kapitel



Diverse Gedanken und Einwände zur Geldreform




Muss sich der Mensch ändern? Werden mit einer Geldreform die Spekulationen eingedämmt? Ist eine Flucht in Gold und andere Sachwerte zu befürchten? Wird es eine Flucht in den Boden geben? Was ist in Sachen Boden zu tun? Was ist mit der Kapitalflucht bei sinkenden Zinsen? Führt eine Umlaufsicherung zu einer Wachstumseuphorie? Ist der Euro eine Lösung? Sind Geldhaltekosten und Inflation vergleichbar?







35. Kapitel



Tauschringe und andere Alternativen




Wie funktionieren Tauschringe? Kann man über Tauschringe auch Geld in Umlauf setzen? Der WIR-Wirtschaftsring in der Schweiz. Was ist mit den Zinsen bei Verrechnungsringen und anderen Alternativmodellen? Was ist mit alternativen Geldsystemen? Können alternative Banken weiterhelfen? Was ist mit den Umwelt- und Ethikfonds?







36. Kapitel



Eine abschließende Zusammenfassung




Warum kommen wir unter die Räder? Wo ist der Hebel anzusetzen?







Literatur



Personenregister



Sachregister


Leseprobe


»Wir sollten uns nicht so gebärden, als ob das Erkennen volkswirtschaftlicher Zusammenhänge nur den Gralshütern vorbehalten bliebe, die auf der einen Seite wissenschaftlich, auf der anderen Seite demagogisch ihre verhärteten Standpunkte vortragen. Nein, jeder Bürger unseres Staates muß um die wirtschaftlichen Zusammenhänge wissen und zu einem Urteil befähigt sein, denn es handelt sich hier um Fragen unserer politischen Ordnung, deren Stabilität zu sichern uns aufgegeben ist.« (Ludwig Erhard, 1962)






Einführung






Geld ist eine tolle Einrichtung! Doch obwohl wir es seit Jahrtausenden kennen und täglich benutzen, gibt es nichts Vergleichbares, worüber wir so wenig wissen! Geld ist immer noch von einem Nebel des Geheimnisvollen umgeben. Selbst Wissenschaftler reden von »Geldschleier« und »Geldillusion«.






In diesem Buch werden die Begriffe und Funktionen rund um das Geld erklärt. Ebenso die geldbezogenen Vorgänge in der Wirtschaft und deren Auswirkungen für uns Bürger. Vor allem aber wird den Fehlstrukturen unserer Geldordnung nachgegangen, werden ihre Folgen verdeutlicht und am Ende Wege aus dem heutigen Dilemma aufgezeigt. Denn die Kenntnis dieser Fehlstrukturen sowie die Möglichkeiten ihrer Behebung sind ausschlaggebend für unsere Zukunft. Das gilt nicht nur für die überschuldeten Länder Lateinamerikas oder den inflationären Niedergang der Ostblockstaaten. Das gilt auch für die Industrienationen, in denen die Geldbezogenheit aller Problementwicklungen täglich deutlicher wird. Und niemand von uns kann sich diesen monetären Zwängen und Auswirkungen entziehen, es sei denn, er flieht als Robinson auf eine Insel.






Für den normalen Bürger stellten sich bisher solche Überlegungen kaum. Er erhält Geld für seine Arbeit und gibt es für den Lebensunterhalt aus. Allenfalls hat er in der Jugend ein paar Sprichworte mitbekommen, meist ohne viel darüber nachzudenken; zum Beispiel »Geld verdirbt den Charakter« oder »Beim Geld macht der Teufel immer auf den größten Haufen«. Noch bekannter und in vielen Sprachen zuhause ist das Sprichwort: »Geld regiert die Welt.«






Warum aber verdirbt Geld den Charakter? Würden wir das auch von einem Gutschein sagen oder einer Theaterkarte, die, ähnlich wie Geld, einen Anspruch auf eine Gegenleistung dokumentieren? Und warum bekommen diejenigen noch mehr Geld, die bereits einen »großen Haufen« davon haben? Ist Einkommen nicht an Leistung gebunden? Wenn ja, widersprechen dann nicht leistungslose Einkünfte den Grund- und Menschenrechten? Und was bedeutet das dritte Sprichwort, nach dem die Welt vom Geld regiert wird? Wenn dieses Sprichwort stimmt, sind dann nicht alle Regierungen, ob gewählt oder nicht, ob rot, schwarz, gelb oder grün, nur eine Farce, Marionetten des Geldes?






Können wir von einer aufgeklärten, mündigen Welt und vor allem von Demokratien reden, solange diese Fragen ungeklärt bleiben?






Was stimmt nicht bei unserem Geld?






Wer sich intensiver mit unserem Geld befasst, mit der Geldordnung, der Geldtechnik und allen sonstigen Geldgegebenheiten, dem stehen meist sehr schnell die Haare zu Berge. Allein die Widersprüchlichkeiten, auf die man unter logischen Ansätzen stößt, finden fast kein Ende:






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Da ist Geld eine öffentliche Einrichtung, gleichzeitig aber auch privates Eigentum, obwohl nichts in der Welt zwei Herren dienen kann.







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Da ist die Geldvermehrung durch gefälschte Banknoten und Münzen bei Strafe untersagt, die Geldverminderung durch Entzug von Banknoten aus dem Wirtschaftskreislauf jedoch erlaubt.







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Da ist Geld das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, gleichzeitig aber auch ein beliebig verwendbares Spekulationsobjekt.







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Da unterliegt Geld einem allgemeinen Annahmezwang, aber keinem Weitergabezwang, obwohl das erste ohne das zweite keinen Sinn ergibt.







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Da wird Geld gleichzeitig als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel deklariert, obwohl die zweite Funktion die erste aufhebt.







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Da wird kein Maßstab in der Wirtschaft so oft gebraucht wie das Geld, aber dessen Kaufkraft nicht stabil gehalten.







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Da ist unser Geld mit einem Zins- und Zinseszinseffekt gekoppelt, obwohl dieser zu einem exponentiellen Wachstum führen muss.






Die Aufzählung dieser Widersprüche dürfte eigentlich genügen, um die vom Geld ausgehenden Miseren zu erklären, vor allem, wenn man sich die zentrale Bedeutung des Geldes in unseren heutigen Volkswirtschaften vergegenwärtigt.






Welche Bedeutung hat das Geld?






Wenn man die Bewohner eines Hauses fragt, welche Gebäudeteile die wichtigsten sind, werden sie sicher die Wohngeschosse nennen. Vom Untergeschoss wird kaum jemand reden und vom Fundament noch weniger. Dabei ist das Fundament für die Stabilität des gesamten Gebäudes von entscheidender Bedeutung.






Ähnlich ist es mit den Etagen der »politischen Gebäude«, in denen wir leben: Der Bereich der Gesellschaftspolitik ist uns der wichtigste. Mit wirtschaftlichen Fragen befassen wir uns weniger und mit jenem der Geld- und Währungsordnung so gut wie gar nicht.






Diese Einschätzungs- und Interessenabstufung gilt nicht nur für das Gros der Bürger, sondern auch für fast alle Politiker. Ein deutscher Bundestagsabgeordneter, vormals Bundesbanker und als Folge Währungsexperte seiner Fraktion, hat einmal geklagt: Immer wenn es um gesellschaftspolitische Tagesfragen ginge, wäre der Fraktionsraum überfüllt. Würde ernsthaft über Wirtschaftsfragen diskutiert, gingen zwei Drittel der Abgeordneten nach Hause. Und stünden Geld- und Währungsfragen an, bliebe von der ganzen Mannschaft allenfalls ein halbes Dutzend übrig.











Dabei wird die Bedeutung des Geld- und Währungssektors jedem klar, wenn man die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Währung – entsprechend unserem Wohnhausbeispiel – einmal übereinander anordnet, wie in der ersten Grafik dargestellt: Eine stabile Gesellschaft kann es nur auf dem Unterbau einer stabilen Wirtschaft geben, und diese nur auf dem Fundament eines stabilen Geld- und Währungssystems. Doch ähnlich wie bei den Gebäuden, wissen wir nur selten etwas von der fundamentalen Rolle der Währung für Wirtschaft und Gesellschaft. Tauchen in den »gesellschaftlichen Wohnetagen« Risse auf oder droht das Gebäude baufällig zu werden, versuchen wir darum meist »vor Ort« mit den Problemen fertig zu werden. Doch haben solche Reparaturversuche kaum Chancen auf Erfolg, wenn die Ursachen der Störung tiefer liegen. Machen wir uns aber die Mühe, den »Rissen« und »Baufälligkeiten« in unseren Gesellschaftssystemen intensiver nachzugehen, das heißt, auf der Leiter der Ursachenkette bis zur untersten, auslösenden Ebene hinabzusteigen, dann werden wir fast immer im »Fundament« fündig werden, also im Bereich von Geld und Währung.


Siehe auch:


Helmut Creutz: Die 29 Irrtümer rund ums Geld – allgemeinverständlich aufgeklärt